Die Eishockey-Weltmeisterschaft vor der Haustüre, da muss man einfach hin. Also in der ersten Verkaufsphase zugeschlagen und ein Kombi-Ticket für die Spiele Kanada gegen Deutschland und Frankreich gegen die Schweiz gekauft. Um den Tag komplett zu machen, wurde dann gleich noch ein Einzelticket für das erste Spiel an diesem Tag zwischen Österreich und Schweden dazugekauft.
Mit dem Auto ging es früh morgens los und über die Autobahn wurde ein Park&Ride-Parkplatz in Cerny Most angesteuert. Dort das Auto für 20 Kronen auf einem bewachten Parkplatz abgestellt und mit der U-Bahn die wenigen Stationen bis zur o2-Arena zurückgelegt. Dort angekommen wurde die Fanzone erkundet und im offiziellen Fanartikel-Shop zwei Pins von Bob und Bobek, den Maskottchen des Turniers, gekauft. Danach ließ man sich eine Klobasa munden und es stand schon die erste Partie des Tages an. Der Einlass verlief in zwei Stufen, war aber ohne Probleme innerhalb weniger Minuten erledigt. Für das Spiel Österreich gegen Schweden nahm man im Oberrang Platz, bei den anderen beiden Spielen im Unterrang.

Panorama o2-Arena Prag

Österreich – Schweden 1:6 (0:3, 0:3, 1:0), 14.051 Zuschauer

Im ersten Spiel des Tages musste Österreich nach dem Coup gegen die Schweiz am Tag zuvor gegen den Tschechien-Bezwinger von Tag eins ran, Schweden. Die Österreicher zeigten auch in ihrem zweiten Spiel bei dieser WM keine Zurückhaltung gegen den großen Favoriten und erspielten sich in den ersten zwölf Minuten mehrere gute Abschlussmöglichkeiten. Schweden bis dahin relativ enttäuschend. Aber wie so oft, war der Favorit dann eiskalt zur Stelle. Forsberg eröffnete in der 14. Minute eine torreiche Schlussphase des ersten Drittels. Verteidiger Klefbom legte nur kurze Zeit später nach und Lander konnte sogar noch das 3:0 vor der Pausensirene erzielen.

Im 2. Drittel zogen die Schweden das Tempo merklich an und die Österreicher konnten nicht mehr folgen. Bis zur „Halbzeit“ schraubten die „Tre kronor“ das Ergebnis auf 6:0 in die Höhe. Filip Forsberg gelangen Treffer Nummer zwei und drei an diesem Nachmittag. Dan Ratushny reagierte und brachte Roman Starkbaum für Rene Swette. Starkbaum rettete in der Folge mehrfach gegen nun stark aufspielende Schweden. Bis zur Drittelpause fiel kein weiterer Treffer, auch weil die Skandinavier etwas zu viel Klein-Klein anboten.

Im letzten Spielabschnitt ließ es Schweden mit der sicheren Führung im Rücken ziemlich locker angehen. Österreich war aber nie in der Lage richtig Druck auf die „Tre Kronor“ auszuüben. In der Schlussphase kam Österreich durch Dominique Heinrich noch zum Ehrentreffer.

Nach dem Spiel mussten alle Zuschauer raus, es wurde geputzt und die Verpflegungsstände (0,4l Pivo für 45 Kronen!) aufgefüllt. Nach kurzer Pause, konnte man wieder rein, musste aber abermals durch die Kontrollen (was aber, wie oben beschrieben, kein großes Problem war). In der Zwischenzeit traf man auf der Fanmeile einige bekannte Gesichter und besprach das kommende Spiel der deutschen Nationalmannschaft. Einhelliger Tenor: „Nur nich zweistellig verlieren!“

Kanada – Deutschland 10:0 (4:0, 5:0, 1:0), 15.046 Zuschauer

Alles andere als eine klare Niederlage für die deutsche Nationalmannschaft gegen die mit NHL-Star Sidney Crosby antretenden Kanadier wäre eine haushohe Überraschung gewesen. Und es kam wie erwartet. Die ersten zehn Minuten durfte die deutsche Mannschaft den zahlreich angereisten Fans zeigen, dass sie auch offensiv am Spiel teilnehmen möchte. Aus zwei Überzahlspielen konnte aber kein Tor erzielt werden. Im Gegenteil, kurz vor Ende des zweiten Powerplays setzte Kanada zu einem Konter an und Crosby schoss die Scheibe unter die Querlatte – 1:0. Danach zogen die Kanadier, wie die Schweden im ersten Spiel, das Tempo an und Deutschland blieb nur die Rolle des staunenden Zuschauers. Nach Toren von Hall und zweimal Eakin stand ein 4:0 nach dem ersten Drittel auf dem großen Videowürfel.

Auch im zweiten Drittel ging der deutsche Abschuss unvermittelt weiter. Die Deutschen kamen nicht einmal nah genug an die Kanadier heran, um sie unfair zu stoppen. Die Nordamerikaner waren immer mindestens zwei Schritte schneller, technisch stärker und körperlich präsententer. Taylor Hall komplettierte im zweiten Durchgang einen Hattrick und auch die anderen Ahornblättler ließen sich nicht lumpen und schossen bis zur Drittelsirene ein klares 9:0 heraus.

Im Schlussabschnitt legte Matt Duchene per Penalty das 10:0 nach. Danach versuchte es Team Kanada mit einigen Tricks, aber Danny aus den Birken war stets auf dem Posten. In den letzten Minuten nahm Kanada ordentlich Tempo raus und die deutsche Mannschaft kam nochmals zu einigen Offensivaktionen. Für ein Tor hat es vor den über 15.000 Zuschauern in der o2-Arena aber nicht gereicht.

Danach wieder raus aus der Arena und auf der Fanmeile ein Eis geholt. Zum Tagesabschluss stand dann noch die Partie der Franzosen gegen die lautstark präsenten Schweizer an.

Panorama o2-Arena Prag

Frankreich – Schweiz 1:3 (0:1, 0:1, 1:1), 8.780 Zuschauer

Die Schweiz begann gut, ließ dann aber die Franzosen immer besser in die Partie kommen. Die Franzosen dezimierten sich nach 15 gespielten Minuten innerhalb weniger Sekunden gleich zweimal. Zuerst musste Sacha Treille nach einem Check gegen Kopf und Nacken mit Verletzungsfolge mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe vom Eis. In diesem Powerplay gelang den Schweizern die 1:0-Führung durch Hollenstein. Roussel meckerte anschließend zu heftig und bekam eine 10-minütige Disziplinarstrafe aufgebrummt. Auf der Strafbank schlug er dann mit seinem Schläger an die Scheibe und
kassierte die zweite Disziplinarstrafe. Damit war auch er vorzeitig raus.

Auch das zweite Drittel verlief über weite Strecken sehr zäh und war von vielen Unterbrechungen gekennzeichnet. Die Schweizer konnten in Person von Josi auf 2:0 erhöhen.

Im Schlussabschnitt spielten beide Mannschaften weiter auf Augenhöhe und mit deutlich weniger Unterbrechungen wie zuvor. In der 49. Minute gelang Roux der 1:2-Anschlusstreffer für die Franzosen, die sich anschließend vehement gegen die zweite Niederlage stemmten. Als Huet das Tor für einen sechsten Feldspieler verließ, traf Suri zum 3:1 ins „empty-net“.

Nach dem Spiel ging es mit der U-Bahn zurück zum Parkplatz nach Cerny Most und von dort mit dem PKW in die Heimat. Ein klasse Tag in der tschechischen Hauptstadt bei einem super organisierten Event ging zuende.

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