Deutschland – USA (Eishockey)

Im abschließenden Testspiel vor der Weltmeisterschaft in Weißrussland traf die deutsche Eishockeynationalmannschaft an diesem Abend auf die Auswahl der USA. Während auf deutscher Seite nach dem Abschluss der DEL-Playoffs das „bestmögliche“ Aufgebot ohne die NHL-Profis auf dem Eis stand, musste US-Coach Peter Laviolette aufgrund der noch laufenden NHL-PLayoffs erwartungsgemäß auf viele seiner Topstars verzichten. Die Mannschaft, die der ehemalige Trainer der Philadelphia Flyers in Nürnberg auf das Eis schicken konnte, war der deutschen Auswahl über weite Strecken der Partie überlegen und gewann verdient mit 3:1.

06.05.2014: Deutschland – USA 1:3 (0:2, 1:1, 0:0), 6.300 Zuschauer

Deutschland begann gut und konnte die ersten offensiven Akzente setzen. Etwas zählbares sprang dabei aber nicht heraus. Ganz im Gegenteil zu den Amerikanern, die ihre erste gute Möglichkeit in der 5. Minute durch Tyler Johnson (Tampa Bay Lightning) eiskalt ausnutzen. Johnson traf gegen Rob Zepp im deutschen Tor mit einem klasse Schuss unter die Querlatte. Aus den Lautsprechern in der Nürnberger Arena dröhnte Bruce Springsteens Hit „Born in the USA“ (nicht zum letzten Mal an diesem Abend). Nur 14(!) Sekunden nach 0:1 musste Rob Zepp erneut den Puck aus dem Netz holen. Über Tim Stapelton (AK Bars Kazan/KHL) und Jeff Petry (Edmonton Oilers) kam der Querpass durch den Slot an den zweiten Pfosten, wo Johnny Gaudreau (Boston College) den Puck über die Linie drückte. Die Stimmung in der Halle war nach diesem Doppelschlag dahin und das Spiel entwickelte sich deutlich in Richtung der US-Boys. Deutschland hatte nach dem 0:2 mit einem Mann mehr auf dem Eis liebe Probleme ins Angriffsdrittel zu kommen und hätte auf der Gegenseite fast das 0:3 hinnehmen müssen. Deutschland nach zehn gespielten Minuten mit viel Einsatz, ließ aber die Zielstrebigkeit Richtung US-Tor vermissen. Die Amerikaner hingegen spielten jederzeit gefährlich. In der Schlussminute des ersten Drittels kamen die Deutschen nochmals etwas auf. Zunächst übersah Torsten Ankert einen Mitspieler am zweiten Pfosten und schoss David Leggio (Hershey Bears/AHL) in die Fanghand. Wenige Sekunden vor der Drittelpause eroberten die Deutschen den Puck im amerikanischen Drittel und Felix Schütz probierte den Querpass auf Yasin Ehliz, aber der Pass wurde unterbunden.
Mit einem verdienten 2:0 für die Amis ging es in die Kabine. Deutschland hatte optisch mehr vom Spiel und mehr Puckbesitz, die gefährlicheren Aktion konnten sich aber klar die US-Boys erspielen.

Wie schon nach dem ersten Gegentreffer war die deutsche Nationalmannschaft auch zu Beginn des Mitteldrittels gedanklich nicht bei der Sache und so erhöhten die US-Boys in Person von Tyler Johnson nach 14 Sekunden auf 0:3. Johnson schob die Scheibe flach durch Zepps Schoner ins Tor (20:14). Deutschland war nach dem schnellen 0:3 inzwischen aber besser drin in der Partie. USA-Coach Laviolette nahm auch eine Auszeit, um seine Jungs zu ermahnen. Das Chancen-Plus konnten sich aber weiterhin die Amerikaner erspielen. In der 29. Minute setzte Nikolai Goc zu einem Check an und kassierte dabei selbst eine ordentlich Breitseite und lief humpelnd zurück zur Bank. Die guten Minuten im Mittelabschnitt krönte Akdag mit dem 1:3 aus deutscher Sicht in der 35. Minute. Akdag jagte den Puck aus der Mitteldistanz per Schlagschuss in die Maschen. Als Vorlagengeber waren Local hero Yasin Ehliz und Felix Schütz am Treffer beteilgt. Kurz danach scheiterte Marcus Kink aus guten Position, ein Stockbruch verhinderte einen guten Schuss. In der 38. Minute setzte sich der auffälligste Amerikaner Tyler Johnson gegen zwei Verteidiger durch und sah Justin Abdelkader (Detroit Red Wings), der den Schläger aber nicht mehr in den Querpass brachte und die Scheibe nicht mehr abfälschen konnte.

Im Schlussdrittel stand Philipp Grubauer (17 Einsätze für die Washington Capitals in der abgelaufenen NHL-Saison) für Rob Zepp im deutschen Tor. Die deutsche Mannschafte steigerte sich weiter und spielte im Schlussabschnitt ihr bestes Eishockey an diesem Abend. Vor allem die Nordamerika-Profis boten eine gute Leistung und auch Yasin Ehliz ging mit viel Einsatz voran. Marcel Noebels (Adirondack Phantoms/AHL) mit der großen Chance auf den Anschlusstreffer, aber Connor Hellebuyck (UMass-Lowell, kam im 2. Drittel für Leggio) war zur Stelle. Danach bot sich Leon Draisaitl im Powerplay eine guten Einschussmöglichkeit, aber Connor Hellebuyck war erneut mit dem Schoner dran. In der 58. Minute lief Craig Smith (Nashville Predators) alleine auf Philipp Grubauer zu und der Pfosten rettete für die deutsche Nationalmannschaft. In der Schlussminute nahm Pat Cortina Philipp Grubauer vom Eis und brachte den sechsten Feldspieler, aber ein weiterer Treffer wollte der Mannschaft nicht gelingen. So blieb es vor 6.300 Zuschauern in der Nürnberger Arena bei einem verdienten 3:1-Erfolg der Amerikaner, die mit schnellem und zielstrebigem Eishockey überzeugen konnten. Die deutsche Mannschaft zeigte eine beherzte Vorstellung, war aber spielerisch klar unterlegen.

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